Haus der Musik
Am 14. April 2007 erfolgte die Grundsteinlegung für das „Haus der Musik“ in der Hofstetter Straße. Durch den Umbau der „Alten Apotheke“ aus dem Jahre 1824 wurde ein neues Domizil für die Musikschule - Zweigstelle Haslach und der Haslacher Stadtkapelle geschaffen. Die Einweihung erfolgte am 25. April 2009.
Das Haus der Musik, auch HdM genannt, wird für musikalische Anlässe auch an Drittveranstalter vermietet. Die Reihe "HdM Live“ ist eine der bekanntesten Veranstaltungen welche im Haus der Musik angesiedelt sind.
Kontakt
Kultur- und Marketing
Frau Rosie Fischer
Klosterstraße 1
77716 Haslach im Kinzigtal
Telefon: 07832/706-173
Fax: 07832/706-178
E-Mai: r.fischer@haslach.de
Hintergrund
Am 14. April 2007 erfolgte die Grundsteinlegung für das "Haus der Musik" in der Hofstetter Straße. Durch den Umbau der "Alten Apotheke", des ehemaligen Patrizierhauses der Familie des Barons Karl von Kraft aus dem Jahre 1824, wurde ein neues Domizil der Musikschule Ortenau, Zweigstelle Haslach und der Haslacher Stadtkapelle geschaffen, das rund 1,5 Millionen Euro kostete.
Finanziert wird das "Haus der Musik" heute größtenteils durch die am 06. Dezember 2003 ins Leben gerufene PRINZBACH Kultur-Stiftung, des am 18. September 2012 verstorbenen Freiburgers Professor Dr. Horst Prinzbach. Die enge Verbundenheit mit seiner Heimatstadthat den 1931 in Haslach geborenen emeritierten Chemie-Professor der Universität Freiburg veranlasst, den Musiker-Nachwuchs in Haslach zu fördern und der Haslacher Stadtkapelle ein Zuhause zu schaffen. Das Stiftungsvermögen ist inzwischen durch Zustiftungen seines Bruders und dessen Ehefrau, Heinz und Hella Prinzbach, des Sohnes seiner Schwester Margot, Dr. Bodo Hager, sowie des Schwagers seiner Schwester Ruth (gest. 2000), Roland Kasper, auf über eine Million Euro angewachsen.
Am 01. September 2008 ging ein heftiges Unwetter über Hofstetten, Haslach und Steinach nieder. Zahlreiche Keller und Anwesen wurden überschwemmt. Die Schäden lagen in Millionenhöhe. Neben Hofstetten traf es vor alle Haslach. Nahezu alle Keller im Schafsteg-Gebiet liefen voll. Der beinahe fertiggestellte Um- und Neubau zum "Haus der Musik" wurde besonders in Mitleidenschaft gezogen. Das komplette Untergeschoss lief mit Wasser voll. Die Technik, die Heizung und die Übungsräume waren verwüstet. Der Einweihungstermin, der für den 21. September 2008 geplant war, musste auf den 25. April 2009 verschoben werden.
Langwierig und schwierig war die Planungsphase. Der Haslacher Architekt Martin Eitel erhielt schließlich im Oktober 2005 den Zuschlag, das "Haus der Musik" zu planen, nachdem der Gemeinderat vierzehn Entwürfe von fünf Architekten verworfen hatte. Leider musste der aus dem Jahre 1831 stammende alte Weinkeller, der zum Patrizierhaus gehörte, einem neuen Anbau weichen. In diesem Erweiterungsbau ist ein kleiner Saal, gleichzeitig Probelokal für die Stadtkapelle, eingerichtet.
Durch die Bruno Lenz-Stiftung sind im "Haus der Musik" zahlreiche Bilder von Bruno Lenz (1911-2006) zu sehen. Mit dem Bau des "Hauses der Musik" wurde auch der Stadtgarten umgestaltet und als Stadtpark attraktiver angelegt. Der Musikpavillon aus dem Jahre 1976 wurde im Juni 2007 abgebrochen, an seine Stelle trat ein Kinderspielplatz.
Prinzbach Kultur-Stiftung und Bruno Lenz-Stiftung
Prinzbach Kultur-Stiftung
Die PRINZBACH Kultur-Stiftung
Prof. Dr. Horst Prinzbach, in Haslach am 20. Juli 1931 geboren, international renommierter Chemiker und langjähriger Lehrstuhlinhaber für organische Chemie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, hat diese Stiftung für die Menschen seiner Vaterstadt, denen er stets durch seine Familie und Freunde eng verbunden blieb, im Jahr 2003 errichtet und mehrfach großzügig mit Mitteln ausgestattet. Horst Prinzbach war Ehrenbürger seiner Vaterstadt, er verstarb am 18. September 2012. Die Stiftung setzte er zum Alleinerben ein.
Sein Bruder Heinz Prinzbach und dessen Ehefrau Hella Prinzbach statteten ebenso wie der Neffe der Brüder, Dr. Bodo Hager, das Stiftungskapital mit weiteren hohen Vermögenswerten aus. Roland Kaspar spendete die Gelder für Kunstwerke im Garten des „Hauses der Musik“. Der Zweck der Stiftung ist die Förderung der Kultur in der Region Haslach im Kinzigtal.
Großzügigkeit und Verlässlichkeit der Stifter waren es, die den Stadtrat von Haslach im Kinzigtal ermutigten, die „Alte Apotheke“ als weitere Stätte der Kultur in Haslach, als „Haus der Musik“ umzubauen und zu erweitern. Fördermittel des Landes halfen mit, der musikalischen Bildung in Haslach beste räumliche Voraussetzungen zu schaffen.
Am 25. April 2009 wurde das „Haus der Musik“ eingeweiht.
Bruno Lenz-Stiftung
Die Bruno Lenz-Stiftung
Ein Einführungstext der Stifter, August 2008:
„Fast 100 Jahre prägten Bruno Lenz - er starb im 95. Lebensjahr - als Maler und Musiker, und - nur der Familie bekannt – auch als Verfasser vieler, oft erschütternd schöner oder auch wohltuend humor-voller Gedichte. Nach seiner Jugend im Kinzigtal und den Kriegsjahren waren vor allem Augsburg und dann München seine künstlerische Heimat geworden. Als er dort von der Stadt Haslach entdeckt wurde – in einem Pressebericht fiel auf, dass das Geburtstagsportrait des Verlegers Franz Burda von dem in Haslach-Bollenbach geborenen Künstler Bruno Lenz stammte – war ihm bereits hohe An-erkennung als Musiker wie als Maler zuteil geworden. Schon als 9jähriger -
er galt als Wunderkind - trat er öffentlich, oft zusammen mit seiner Mutter am Klavier, als Geiger auf. Er wurde gefragter Sologeiger und Kammermusiker, Geiger des Bruno Lenz Trios, des Duos mit dem Pianisten Karl Kesselschläger und der Cembalistin Li Stadelmann und stellvertretender Konzertmeister, im Sinfonie Orchester des Bayerischen Rundfunks. Gerade diese Position führte nicht nur zu großen künstlerischen Begegnungen und Freundschaften, so vor allem mit dem langjährigen Chefdirigenten des Orchesters, Rafael Kubelik, sondern auch zur Umsetzung in Form von Portraits dieser Künstler. Denn nicht nur die Geige, auch die Malerei beherrschten sein Leben seit seiner Kindheit. Sein Talent erinnert an seinen Großonkel Peter Lenz (später Pater Desiderius Lenz), den Begründer der Beuroner Kunstschule.
Er durchlebte viele Schaffensperioden, beginnend unter anderem mit Karikaturen seiner Mitschüler und Lehrer, gefolgt von der klassischen Malperiode, unterbrochen von einzelnen frühen, später aber dominierenden Perioden, künstlerisches Neuland in der Malerei zu entdecken. Auch als Maler fand er hohe Anerkennung. Galerien stellten seine Bilder aus. Museen erwarben Bilder. Bedeutende Persönlichkeiten ließen sich von ihm portraitieren. Beispiele sind neben dem schon erwähnten Franz Burda der spätere Papst Benedikt XVI., damals Seine Eminenz Joseph Kardinal Ratzinger, der Religionsphilosoph Professor Karl Rahner, der ehemalige Präsident der Max Planck Gesellschaft Professor Heinz A. Staab und - Bruno Lenz war inzwischen 89 Jahre alt - der Historiker Professor Horst Fuhrmann. Die Malerei ließ ihn nicht los. Noch im 95. Lebensjahr entstanden - inzwischen nach konsequentem Umlernen wegen einer gravierenden Sehnenverletzung - ausschließlich mit der linken Hand gemalte, eindrucksvolle Zeichnungen und ein Ölbild. - Die Stadt München, die Katholische Akademie in Bayern und auch die Stadt Haslach würdigten ihn in je einer großen Retrospektive anlässlich seines 90. Geburtstags.
Der Entschluss der Stadt Haslach, der PRINZBACH Kultur – Stiftung und unserer Familie, das neue Haus der Musik mit Bildern von Bruno Lenz künstlerisch zu gestalten, gründet sich natürlich auch auf seine besondere Verwurzelung mit dieser Stadt: In Bollenbach wurde Bruno Lenz geboren. In Haslach war bereits sein Großvater Friedrich Schuchmann als Hauptlehrer tätig. Hier wuchs Bruno Lenz - wie bereits seine Mutter Eugenie Lenz, geb. Schuchmann - auf. Sie heiratete hier den in Haslach als Lehrer tätigen Otto Lenz, den Vater von Bruno Lenz. Otto Lenz, eine in vielfacher Hinsicht ungewöhnliche Persönlichkeit, wurde danach Hauptlehrer in Bollenbach, wo auch heute noch Schulhaus und Otto Lenz Hütte an ihn – und die Bruno – Lenz – Straße an den Künstler - erinnern.
Die Schenkung einer Auswahl seiner Bilder an die Stadt Haslach ist nicht nur im Sinne seiner Familie, sondern sicherlich auch ganz in seinem Sinne. Mit Haslach fühlte er sich, zusammen mit seiner Frau Anne - Marie, je älter er wurde, immer mehr verbunden, getragen von der besonderen Atmosphäre dieser Stadt und seiner Persönlichkeiten, die sich der Kunst und Kultur so beispielhaft verpflichtet fühlen. Stellvertretend genannt sei Professor Prinzbach. Ihnen gebührt unser besonderer Dank.
Mögen die Werke von Bruno Lenz dazu beitragen, dass Musik und Kunst die Herzen der jungen Menschen, die hier ausgebildet werden, aber auch aller Menschen, die hier ein - und ausgehen, erreichen und beflügeln.
Veronica L e n z - K u h n
Simone L e n z
Professor Dr. Horst K u h n